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Pockelstraße in Pockelstraße Umbennen

Am 17.04.2025 stellte ein annonymer Bürger namens Fliese ein Bürgerbegehren, die Pockelsstraße in Pockelsstraße umzubennen und die Straße so nicht mehr Wilhelm Pockels zu widmen sondern der weit bedeutenderen Wissenschaftlerin Agnes Pockels zu ehren, auf der braunschweiger Ideenplatform. Ein Begehren was durch den Fakt, dass in Braunschweig 474 Straßen nach Männern und nur 58 nach Frauen benannt sind, untermauert ist. Denn laut aktuellen Studien sind rund die Hälfte der Menschen nicht männlich und diese Personen haben durchaus in der Geschichte der Menschheit bedeutendes geleistet.

Die Braunschweiger Zeitung berichtete auch über das Begehren. Hat aber Fliese soweit ich das weiß nicht kontaktiert. Der Artikel ist hier zu lesen. Da unsere Zeitung aber kein Abo für unsere konservative Schwester Zeitung hat können wir aktuell nicht lesen was da drin steht.

Die Begründung zur Ablehnung kam per Mail und wurde auch unter das Begehren gepostet.

Die Pockelsstraße ist nach Wilhelm Johann Baptist Pockels (*1832, †1904) benannt.

Wilhelm Pockels war zu seiner Zeit u. a. Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig.

Für die Umbenennung einer Straße bedarf es der Erfüllung mindestens einer von zwei Vorrausetzungen:

1) Die Orientierungsfunktion ist nicht mehr erfüllt bzw. der Straßenname ist irreführend oder

2) der Straßenname wird als unzumutbar empfunden bzw. es liegt eine neue historische Bewertung vor, die einer Ehrung der Persönlichkeit nach heutigen Grundsätzen entgegensteht. Der Verwaltung liegen keine Erkenntnisse vor, die mindestens eine der  Voraussetzungen im Falle der Pockelsstraße erfüllen. Stattdessen würde eine Umbenennnung eine nachträgliche Zurücknahme der seinerzeitigen Ehrung von Wilhelm Pockels darstellen, die häufig auch mit einer Herabwürdigung verbunden wird und aus heutiger Sicht, und in Anbetracht seiner Verdienste um die Stadt Braunschweig, nicht gerechtfertigt wäre. Bei einer Umbenennung nach Agnes Pockels wäre zudem der Straßenname Agnes-Pockels-Straße zu wählen. Gemäß den Benennungsgrundsätzen sollen weibliche Namensgeberinnen im Stadtbild sichtbarer werden und sind daher unter Einbeziehung des Vornamens im Straßennamen hervorzuheben. Die Benennung einer alternativen Straße im Stadtgebiet nach Agnes Pockels würde mit Blick auf die bestehende Pockelsstraße zu Verwechselungen und Orientierungsschwierigkeiten führen und kommt deshalb nicht in Betracht. Eine Doppelbenennung nach Wilhlem Pockels und Agnes Pockels scheidet ebenfalls aus, da Straßen stets zur Ehrung einer bestimmten Person benannt werden. In seltenen Ausnahmefällen werden Straßen nach mehreren Personen benannt, die dann stets in einem sehr engen Zusammenhang zueinander standen (z. B. Geschwister, Widerstandskämpfer oder Firmengründer).

Überlegungen zu einer Umbenennung der Pockelsstraße nach Agnes Pockels wurden bereits im Jahr 1997 umfassend in den politischen Gremien diskutiert. In den Ausschüssen und auch letztlich im Rat wurde eine Umbenennung abgelehnt. Ein erneutes Aufgreifen der Thematik im Jahr 2012 bestätigte diese Einschätzung. Die Verwaltung hält aus den dargelegten Gründen an der bestehenden Straßenbenennung nach Wilhelm Pockels fest.Von Seiten der Kulturverwaltung der Stadt Braunschweig existiert zur Ehrung Agnes Pockels bereits eine BLIK-Persönlichkeitstafel vor dem Wohnhaus in der Kasernenstraße, in dem Agnes Pockelss von 1906 bis 1922 wohnte.Die seinerzeit vorgeschlagene Vorgehensweise zur Ehrung Agnes Pockels durch die TU Braunschweig in Form der Benennung eines Gebäudes o.ä. wurde im Jahr 2002 mit der Gründung des Agnes-Pockels-Labors umgesetzt